Montabäurer Merkwürdigkeiten

Alter Galgen Industriegebiet nördlich der Stadt, jenseits der BAB A3 und der ICE-Strecke Köln-Frankfurt, erschlossen seit 1978. Die Bezeichnung „Alter Galgen“ leitet sich vermutlich von einer Richtstätte ab, die um 1600 für das wenige Meter südlich gelegene Allmannshausen genannt wird. K.A.A.- Meister schreibt dazu in seiner „Geschichte der Stadt und Burg Montabaur“, Montabaur 1876,: „Wahrscheinlich war hierbei [Sturm am Ostermontag, 27.03. 1606] auch der Galgen bei Allmannshausen umgestürzt, denn im Jahre 1608 wurde ein neuer aufgerichtet“. Allerdings ist bereits für 1520-1526 eine Hinrichtungsstätte des „Hochgerichts bei Allmannshausen“ bezeugt, da in diesen Jahren fünf Hinrichtungen durchgeführt wurden. Dabei wurde nicht zimperlich mit den Delinquenten umgegangen. Meister zitiert aus einer zeitgenössischen Quelle: „Sint de selbigen zwene (zwei) uff einen morgen uffzwey redder (Räder) gesast (gesetzt) und armen und beyn mit eyner axe (Axt) zerschlagen und darna ine Heuffter (Häupter) abegeslagen.“ Den Karren hatte man in Mogendorf anfertigen lassen. (BS/Mstr.) Beethovens gefährliche Reise durch den Westerwald Zur Zeit der Revolutionskriege mit Frankreich, in deren Verlauf General Custine Limburg/ Lahn erreichte und der Westerwald wegen der Kriegsereignisse sehr unsicher war, reiste Beethoven von Bonn nach Wien. Die Postkutsche benutzte die linke Rheinuferstraße (heute B 9) bis Koblenz. Die Weiterreise erfolgte dann von Koblenz über den Westerwald (heute B 49) nach Limburg. Am 02.11.1792 fand in Montabaur ein planmäßiger Halt statt. Im Verlauf der Weiterfahrt geriet die Postkutsche zwischen die Kampffronten der französischen Revolutionsarmee unter General Custine und Oberst Houchard einerseits, sowie hessischen Truppen unter Oberst Schreiber. Diese hatten am 03.11.1792 bei Koblenz den Rhein überschritten und bewegten sich gleichfalls auf Limburg zu. Trotz 8

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