Montabäurer Merkwürdigkeiten

Zum Heiligen Geist Es spricht einiges dafür, dass es sich dabei um ein Vorgängerbau des noch heute stehenden Gebäudes handelt. Schon im Dreißigjährigen Krieg und im 18. Jahrhundert sollen nach einem Bericht eines Zeitgenossen, Werbeoffiziere, die im Gasthaus logierten, junge Burschen mit faulen Tricks und unter reichlich Alkohol in der Gaststätte zum Kriegsdienst angeworben haben. Daraus bildete sich mit der Zeit die Bezeichnung „Werbhausgasse“, für die kurze Gasse zwischen Kirchstraße und Judengasse. Eine weitere Quelle weiß auch von anderen Städten zu berichten, dass voll alkoholisierte Burschen heimlich in einem Sarg aus der Stadt gebracht wurden. Da Montabaurer Bürger vom Militärdienst befreit waren ist es nicht auszuschließen, dass sich doch einige aus Abenteuerlust auch ungezwungen zum Militärdienst meldeten. Nach hiesigen Heimatforschern ist es jedenfalls vermutlich der Grund, warum die Gaststätte seit dem 17./18. Jahrhundert auch „Werbhaus“ genannt wird. Im Zuge umfangreicher Namensgebungen für Straßen und Gassen der Stadt im Jahre 1899 wurde das kurze Gässchen (Ahlen) durch Stadtratsbeschluss „Werbhausgasse“ genannt. (BS/SW) Ein „Gasthaus zum Heiligen Geist” in Montabaur wird am 29. September 1474 in einer Westerburger Urkunde als „eine offene Herberge zum heiligen Geist“ genannt. 25

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