Das gefährliche Wasser Kurfürst/Erzbischof Richard von Greifenklau besuchte nach der Rückreise vom Augsburger Reichstag (20. Juni bis 19. November 1530) Montabaur. Nach einer Überlieferung soll er sich in einem Haus am Kleinen Markt an einem Brunnen, der von einer Quelle vermutlich am Fuße des Burgbergs gespeist wurde, erfrischt haben. Nach dem Trunk fühlte sich der Kurfürst/Erzbischof unwohl und man verschloss daraufhin die Quelle, indem man sie zuschüttete. Am 13. März 1531 verstarb der Kurfürst/Erzbischof im Schloss Ottenstein bei Wittlich. Bereits während der Krönungsfeierlichkeiten zum römisch-deutschen Kaiser Ferdinands von Habsburg am 11. Januar 1531, an dem er noch teilgenommen hatte, fühlte sich er Erzbischof nicht wohl und führte seine „Vergiftung“ im Körper öfter auf den kalten Trunk in Montabaur zurück. Die Kette, die zu kurz war Am 12. Dezember 1979 fasste die NATO den sog. „Doppelbeschluss“. Dieser Beschluss war die Reaktion auf die Aufstellung atomarer Raketensysteme durch die UdSSR. Dadurch wollten die NATO-Staaten einerseits adäquate westliche Waffensysteme dagegen stellen, aber andererseits eine internationale (atomare) Rüstungskontrolle einleiten. Nachdem die Rüstungskontrollverhandlungen im November 1982 in Genf gescheitert waren, gab es in vielen NATO-Staaten Protestaktionen, die gegen eine Aufstellung atomarer Raketenwaffen, die gegen den potenziellen Gegner, die UDSSR, gerichtet waren. In Deutschland fand die größte Kundgebung am 10.10.1982 im Bonner Hofgarten, mit rd. 300.000 Menschen statt. Trotz heftigem Widerstand aus der Bevölkerung beschloss der Deutsche Bundestag am 22.11.1983 den ersten Teil des Doppelbeschlusses, durch Aufstellung der Pershing II Raketen in Deutschland, zu vollziehen. Seit Stationierung des Raketen-Artilleriebataillons 350 in der Montabaurer Westerwaldkaserne und dem Bezug eines „Sondermunitionslagers“ im Wald bei Horressen, geisterten Gerüchte durch den Westerwald, die die im Munitionslager Horressen angeblich gelagerten Raketen-Sprengköpfe betraf. Daher war es nur eine Frage der Zeit, dass eine „Westerwälder Friedensinitiative“ auf den Plan gerufen wurde. Diese Initiative wollte zum 1. Jahrestag der Hofgarten Demonstration am 17. Oktober 1982 eine Menschenkette bilden, um gegen eine Auf- und Nachrüstung des Westens ein Signal zu setzen. Geplant waren ca. 2000 Teilnehmer zum Mitmachen zu finden, die vom Konrad-Adenauer-Platz bis zur Westerwald-Kaserne eine Menschenkette bilden sollten. 12
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