Montabäurer Merkwürdigkeiten

Ein Werbegag am Haus Das auffällige Spruchband an einem schönen Fachwerkaus in der Kirchstraße: „Freiherr vom Stein war dieses Haus. Gott segne hier das Ein und Aus“ könnte die Erbauung des Hauses der Familie vom Stein zuzurechnen sein; es war aber letztendlich jedoch nur ein Werbegag. Das Haus gehörte ursprünglich der adeligen Familie „von Brambach“. Georg Ludwig von Brambach war ein „Beamter“ der kurtrierischen Verwaltung und von 1636 bis 1645 als Amtmann (Amtsverwalter) in Montabaur tätig und sesshaft. Am 15. Juni 1678 verkauften die von Brambach das Haus an Ludwig Christoph Freiherr vom Stein. Ein vom Stein wird bereits im 14. Jahrhundert als Burgmann des Kurfürsten Werner von Falckenstein genannt. Die aus Nassau an der Lahn stammenden vom Stein bewohnten allerdings das Haus nicht selbst. In der Folgezeit wurde es an in Montabaur tätige höhere Verwaltungsbeamte der kurfürstlichen Verwaltung vermietet. Am 4. September 1780 verkauften die vom Stein das Haus an den letzten kurfürstlichen Amtsverwalter Damian Linz. Er war Amtsverwalter von 1776 bis 1803 und nach der Eingliederung in das Fürstentum/ Herzogtum Nassau-Weilburg nassauischer Hofrat bis 1808. Spätestens 1882 kommt das Haus an Peter Jung, der dort ein Galanterie- und Spielwarengeschäft betreibt. Als Werbegag lässt Peter Jung den auf die Familie vom Stein bezogenen Text am Haus anbringen, um damit die Neugier von Kunden zu wecken. ACHTUNG WERBUNG 11

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