Montabäurer Merkwürdigkeiten

Den Dienstmann findet man heute nur noch selten, dafür selbstlaufende Transportbänder, verchromte Gepäckmuli oder Trollis. (BS/FJL) Ein Original „Dienstmann“ ist eine heute nicht mehr geläufige Bezeich- nung. Man sah sie bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts meist an Bahnhöfen. Sie waren den Reisenden mit dem Gepäck beim Ein- und Ausladen behilflich und unterstützen diese mit einem Karren beim Transport der Koffer und Taschen bis zu ihrem Reiseziel. Einen solchen „Dienstmann“ hatte auch Montabaur, in Person von „Gromigs Karl“. Erkennbar an der roten Schirmmütze mit dem blank geputzten Messingschild, in das die Aufschrift „Dienstmann“ eingraviert zu lesen stand, bot er seine Hilfe den Reisenden an. Er hatte sogar eine eigene Visitenkarte mit seinem Portrait und Fotos von Sehenswürdigkeiten der Stadt. Außerdem zierte ein Werbetext seine Karte: „Gar schwer ist heutzutage das Leben! Doch wollt ihr Besserung erstreben, dann braucht ihr nur nach mir zu fragen, ich helf’ euch alle Lasten tragen. Kein Koffer ist mir ja zu schwer, ich schlepp ihn hin und schlepp ihn her, Man(n) kennt mich an der Mütze rot, als treuer Helfer in der Not. Drum liebe Leute lasst euch sagen, lasst das Gepäck vom Dienstmann tragen. 10

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